Haltung
„Das Fundament unserer Denkens und Handelns“
Haltung und Werte – zwei Begriffe, die oft zusammen genannt werden, aber für mich einen klaren Unterschied haben. Haltung ist tiefgründiger, sie prägt unser Denken und Handeln von innen heraus. Sie wird von unseren Glaubenssätzen und Überzeugungen beeinflusst, die uns oft nicht immer bewusst sind. Werte dagegen sind eher die Merkmale oder Prinzipien, die wir bewusst schätzen und die unser Verhalten leiten, wie zum Beispiel Respekt oder Ehrlichkeit. Man kann sich Werte also als die Dinge vorstellen, die wir aktiv anstreben, während Haltung die Grundlage ist, auf der unsere Werte aufbauen.
Was ist Haltung?
Haltung ist mehr als nur eine momentane Stimmung oder eine Antwort auf äussere Umstände. Sie ist die innere Ausrichtung, die uns dazu bringt, auf bestimmte Weise zu denken, zu fühlen und zu handeln. Unsere Haltung besteht aus all den Überzeugungen und Einstellungen, die uns leiten. Diese Überzeugungen entstehen nicht nur durch unsere Erfahrungen, sondern auch durch die Glaubenssätze, die wir im Laufe unseres Lebens verinnerlicht haben. Und auch wenn wir unsere Haltung oft nicht bewusst wahrnehmen, gibt sie uns Orientierung und hilft uns, uns in der Welt zurechtzufinden. Doch das Spannende ist: Unsere Haltung ist nicht festgelegt. Sie kann sich verändern – wenn wir uns bewusst mit ihr auseinandersetzen.
Wie entsteht Haltung?
Unsere Haltung wird stark von den Erfahrungen geprägt, die wir in der Kindheit machen. In den ersten Jahren sind wir besonders empfänglich für die Botschaften, die wir von unseren Eltern und anderen wichtigen Bezugspersonen erhalten. Diese Botschaften – sowohl verbal als auch nonverbal – bilden die Grundlage für die Überzeugungen, die wir über uns selbst und die Welt entwickeln.
Glaubenssätze, die sich aus diesen Erfahrungen bilden, sind tief in uns verankert und beeinflussen, wie wir uns selbst und andere sehen. Vielleicht haben wir in unserer Kindheit immer wieder gehört, dass wir nur dann Anerkennung bekommen, wenn wir etwas leisten oder uns besonders gut benehmen. Ein solcher Glaubenssatz könnte lauten: „Ich muss immer etwas tun, um gesehen oder geliebt zu werden.“ Ein anderer Glaubenssatz könnte sein: „Ich bin nicht gut genug, so wie ich bin.“ Diese frühen Überzeugungen prägen unsere Haltung – und sie bleiben oft lange Zeit unbewusst.
Die Schönheit der Haltung und die Kraft des Positiven
Haltung ist nicht nur der Ausgangspunkt für Veränderungen, sondern auch eine Quelle der Kraft und des Potenzials. Sie gibt uns innere Stabilität, auch wenn sich die Welt um uns herum ständig verändert. Haltung ist wie der feste Boden unter unseren Füssen, der uns hilft, auch in stürmischen Zeiten nicht den Halt zu verlieren. Das Schöne an der Haltung ist, dass wir sie aktiv gestalten können. Wir haben die Möglichkeit, uns bewusst auszurichten und uns mit positiven und förderlichen Einstellungen zu umgeben.
Besonders im Umgang mit Kindern und Jugendlichen wird eine positive Haltung sichtbar: Sie brauchen nicht nur klare Strukturen und Regeln, sondern auch Vorbilder, die eine Haltung verkörpern, die sie in ihrer Entwicklung stärkt. Kinder und Jugendliche spiegeln uns, was wir vorleben. Mit einer Haltung, die von Akzeptanz, Geduld und respektvollem Umgang geprägt ist, schaffen wir nicht nur ein sicheres und förderliches Umfeld, sondern unterstützen ihre Selbstwahrnehmung und ihre Fähigkeit zur Eigenverantwortung.
Glaubenssätze und ihre Auswirkungen auf unsere Haltung
Unsere Glaubenssätze sind wie die Wurzeln eines Baumes. Sie sind tief in uns verankert und beeinflussen unser Denken und Handeln. Manche dieser Glaubenssätze stärken uns und geben uns Vertrauen, während andere uns blockieren und uns in festgefahrene Denk- und Verhaltensmuster zwingen.
Zum Beispiel: Wenn du immer wieder glaubst, dass du nur dann wertvoll bist, wenn du perfekt bist, wird diese Überzeugung deine Haltung so prägen, dass du ständig versuchst, es allen recht zu machen – ohne dich selbst jemals richtig anzunehmen. Das führt dazu, dass du dich selbst nie als „genug“ empfindest. Stattdessen bist du ständig auf der Jagd nach Bestätigung, was wiederum zu Stress und Erschöpfung führen kann.
Der Schlüssel zur Veränderung liegt darin, sich dieser Glaubenssätze bewusst zu werden. Sobald wir erkennen, welche Überzeugungen uns blockieren, können wir sie hinterfragen und neue Wege finden, uns selbst und die Welt anders zu sehen. Wenn wir unsere Haltung ändern, haben wir die Möglichkeit, uns selbst und unser Leben anders zu gestalten.
Glaubenssätze in stressigen Momenten: Warum wir manchmal gegen unsere eigenen Werte handeln
Oft erleben wir gerade in stressigen oder herausfordernden Momenten, dass unsere tief verwurzelten Glaubenssätze und Haltungen plötzlich an die Oberfläche treten und uns dazu bringen, gegen unsere eigenen Werte zu handeln. Das passiert, wenn wir uns in einer Situation überfordert fühlen, etwa als Lehrer:in im Klassenzimmer oder als Elternteil zu Hause. In solchen Momenten sind wir besonders anfällig, auf automatische Verhaltensmuster zurückzugreifen, die uns zwar kurzfristig helfen können, aber langfristig im Widerspruch zu unseren eigenen Überzeugungen stehen.
Vielleicht kennst du das: Du willst eigentlich geduldig, respektvoll und einfühlsam sein, aber dann reagierst du impulsiv, schimpfst oder strengst dich zu sehr an, um Autorität zu bewahren. Diese Reaktionen sind oft das Ergebnis tief verwurzelter Glaubenssätze wie: "Nur wenn ich streng bin, wird man mich respektieren" oder "Ich muss die Kontrolle behalten, um sicherzustellen, dass alles läuft." Diese unbewussten Überzeugungen entstehen häufig aus Erfahrungen in der eigenen Kindheit oder aus gesellschaftlichen Normen, die uns sagen, was "richtig" oder "erfolgreich" ist.
Doch genau in diesen Momenten wird deutlich, wie wichtig es ist, sich bewusst mit der eigenen Haltung auseinanderzusetzen. Wenn wir uns dieser Glaubenssätze und der damit verbundenen emotionalen Reaktionen bewusst werden, können wir sie hinterfragen und anpassen. Das bedeutet nicht, dass wir immer perfekt oder "richtig" reagieren müssen, sondern dass wir uns selbst die Erlaubnis geben, auch in schwierigen Momenten innezuhalten und bewusst zu wählen, wie wir reagieren.
Wandel und Prozess
Ein kultureller Wandel in Familien, sozialen Einrichtungen oder Unternehmen erfordert einen behutsamen und geduldigen Prozess, der auf Vertrauen, Kommunikation und aktiver Teilnahme aller basiert. In der Schulentwicklung ist dies besonders wichtig, da es nicht nur darum geht, neue Konzepte oder Methoden einzuführen, sondern auch die Haltung aller Beteiligten – Lehrpersonen, Schüleri:nnen und Eltern – mitzunehmen. Veränderungen können nicht einfach von einer Person aufgezwungen werden, sie müssen gemeinsam gestaltet werden. Es braucht Zeit und Raum, um Glaubenssätze zu reflektieren und neue Perspektiven zu entwickeln. Ein feinfühliger Ansatz, bei dem alle Beteiligten sich gehört und respektiert fühlen, ist entscheidend, um die Bereitschaft zur Veränderung zu fördern. Nur durch diesen kontinuierlichen, respektvollen Prozess kann ein echter Wandel in der Haltung entstehen, der langfristig das Miteinander stärkt und neue Werte verankert – sowohl in der Schule als auch in anderen sozialen, privaten oder wirtschaftlichen Kontexten.
Kulturellen Wandel an deiner Schule begleiten
Wenn du einen kulturellen Wandel an deiner Schule anstossen und den Prozess aktiv begleiten möchtest, bin ich die richtige Person, die dich dabei unterstützt. Mit meiner Erfahrung als Fachperson im sozialen Bereich und meiner Expertise in erfahrungsorientierten Teamentwicklungsprozessen – sowohl in Innenräumen als auch Outdoor – helfe ich dir und deinem Team, nachhaltige Veränderungen zu schaffen. Ich sorge dafür, dass der Wandel behutsam und empathisch erfolgt und nicht nur oberflächlich bleibt.
Wenn du also bereit bist, den Weg zu einer offenen, respektvollen und entwicklungsorientierten Schulgemeinschaft zu gehen, dann melde dich bei mir. Ich freue mich darauf, dich in diesem Prozess zu unterstützen.