Die Bedeutung der Beziehung zwischen Lehrpersonen und Eltern
„Warum eine enge Zusammenarbeit für die Entwicklung von Kindern entscheidend ist “
Die Beziehungsgestaltung zwischen Lehrpersonen und Eltern ist ein fundamentaler Bestandteil der schulischen Begleitung und Entwicklung eines Schülers. Sie bildet die Grundlage für ein unterstützendes und förderliches Umfeld, das für das Lernen und das persönliche Wachstum des Kindes von zentraler Bedeutung ist. In diesem Artikel setzte ich miche (oberflächlich) damit auseinander, wie diese Beziehung funktioniert, was beide Seiten – Lehrpersonen und Eltern – tun müssen, um eine kooperative Zusammenarbeit zu gewährleisten, warum es wichtig ist, die Eltern in die schulische Entwicklung des Kindes einzubeziehen, und welche Auswirkungen das Fehlen einer solchen Partnerschaft haben kann.
Wie funktioniert die Beziehung zwischen Lehrpersonen und Eltern?
Die Beziehung zwischen Lehrpersonen und Eltern ist eine partnerschaftliche Zusammenarbeit, die auf Kommunikation, Vertrauen und Respekt basiert. Eine offene und transparente Kommunikation ist dabei das zentrale Element. Lehrerinnen und Lehrer müssen regelmässig mit den Eltern in Kontakt treten, um Informationen über den Fortschritt des Kindes, seine sozialen Interaktionen und seine individuellen Befindlichkeit auszutauschen. Eltern wiederum müssen bereit sein, sich aktiv in die schulische Entwicklung ihres Kindes einzubringen: regelmässige Elterngespräche, die Teilnahme an schulischen Veranstaltungen. Feedbacks an Lehrperson etc.
Ein effektiver Austausch zwischen Lehrpersonen und Eltern geht über den blossen Informationsaustausch zum schulischen Prozess des Kindes hinaus. Er umfasst auch das Einholen von Rückmeldungen seitens der Eltern. So erhalten Lehrkräfte wertvolle Einblicke in das häusliche Umfeld, die wichtige Informationen für die pädagogische Arbeit liefern können. Themen wie Trennungen, Schicksalsschläge, Überforderung, Ängste u.v.m werden von Eltern oft aus Scham nicht von sich aus angesprochen. Erst wenn die Schule auf vertrauensvolle Weise den Kontakt sucht, öffnen sich viele Eltern und teilen solche persönlichen Herausforderungen der Kinder oder Familie mit.
Was muss von der Seite der Lehrpersonen und der Eltern getan werden?
Die Beziehungspflege von Lehrpersonen erfordert sowohl Engagement als auch Initiative. Lehrkräfte sollten regelmässig Kommunikationskanäle auf verschiedenen Wegen öffnen. Es ist entscheidend, eine positive und respektvolle Haltung gegenüber den Eltern einzunehmen – nicht nur in den Gesprächen, sondern auch in der inneren Haltung. So wird eine Atmosphäre geschaffen, in der sich die Eltern willkommen und ernst genommen fühlen.
Besonders entscheidend ist, dass Lehrpersonen überwiegend positives Feedback geben – und zwar nicht nur bei besonderen Anlässen, sondern als präventiven Ansatz. Dies fördert nicht nur das Vertrauen der Eltern, sondern stärkt auch das Selbstwertgefühl der Schüler und die postive Sicht auch das Kind. Wenn wir uns die Fachlichkeit der Feedback-Kultur genauer anschauen, wird klar, dass positives Feedback als Grundlage für konstruktive Kritik dient. Es hilft, eine vertrauensvolle Basis zu schaffen, auf der negative Rückmeldungen besser aufgenommen und als Chance zur Weiterentwicklung verstanden werden.
Eltern müssen ihrerseits Verantwortung übernehmen, indem sie aktiv am Schulgeschehen teilnehmen und die Lehrer in ihrer Arbeit unterstützen. Eine regelmässige und offene Kommunikation ist dabei ebenso notwendig wie die Bereitschaft, das schulische Leben des Kindes zu fördern, etwa durch Nachfragen und Unterstützung bei Hausaufgaben, Unterstützung bei schulischen Projekten und die Teilnahme an schulischen Veranstaltungen. Eltern sollten zudem ihren Kindern beibringen, dass sie die Lehrer respektieren und deren “Autorität” anerkennen.
Warum ist es wichtig, die Eltern auf der Seite zu haben?
Die Einbindung der Eltern ist entscheidend, um das Kind ganzheitlich zu fördern. Wenn Eltern und Lehrer auf derselben Seite stehen, können sie eine klare und konsistente Unterstützung für den Schüler, die Schülerin bieten. Gemeinsame Ziele und Erwartungen sorgen für eine Stabilität im Lernen und in der persönlichen Entwicklung des Kindes. Wenn Eltern in die schulische Entwicklung eingebunden sind, wissen sie nicht nur über den Fortschritt ihres Kindes Bescheid, sondern können auch besser auf dessen Bedürfnisse eingehen.
Eltern, die sich als Teil des schulischen Prozesses fühlen, unterstützen ihre Kinder nicht nur emotional, sondern auch praktisch. Sie schaffen ein Umfeld, in dem der Schüler das Gefühl hat, dass seine Bildung von allen Seiten unterstützt wird, was seine Motivation und sein Engagement steigern kann.
Die Bedeutung regelmäßiger Involvierung von Eltern und positives Feedback
Kinder, die wissen, dass ihre Erfolge anerkannt werden, entwickeln ein stärkeres Selbstbewusstsein und eine positivere Einstellung zur Schule. Dies gilt nicht nur für die kognitive Leistungen, sondern auch für das soziale Verhalten und die personelle Entwicklungen. Wenn Eltern positive Rückmeldungen von Schulangehörigen erhalten, fühlen sie sich in ihrer Rolle als unterstützende Bezugsperson gestärkt.
Wenn Eltern ausschliesslich kontaktiert werden um negative Feedbacks zu erhalten, kann dies zu Frustration und Unzufriedenheit führen und das Vertrauen in die Lehrperson beeinträchtigen.
Wie entstehen Kampf- und Abwehrmuster bei Eltern, wenn sie sich ausgeschlossen fühlen?
Eltern, die das Gefühl haben, von der Schule oder von den Lehrpersonen ausgeschlossen zu werden, entwickeln häufig Abwehrhaltungen. Sie fühlen sich nicht wertgeschätzt und in ihrer Verantwortung für das Kind nicht ernst genommen. Solche Eltern könnten anfangen, sich gegen die Lehrperson oder das Schulsystem zu stellen. Ihre Kommunikationsbereitschaft nimmt ab, es kann zu Konflikten kommen, die die gesamte Beziehung zwischen Schule und Familie belasten. Möglicherweise verfallen die Erwachsenen in eine defensive Haltung, was die Lösung von Problemen erschwert.
Wie muss Kommunikation stattfinden, um an einem Strang zu ziehen?
Eine erfolgreiche Kommunikation zwischen Lehrpersonen und Eltern basiert auf gegenseitigem Respekt und aktiver Zuhörbereitschaft. Beide Seiten müssen sich immer bewusst machen, dass das Wohl des Kindes im Mittelpunkt steht. Konstruktive Kritik sollte auf eine Weise geäussert werden, die den anderen nicht in eine Abwehrhaltung versetzt. Bei schwierigen Themen sollten Lehrpersonen und Eltern gemeinsam nach Lösungen suchen, die sowohl die Bedürfnisse des Kindes als auch die Perspektive des anderen berücksichtigen. Aktives Zuhören und die Bereitschaft, verschiedene Lösungswege zu akzeptieren, sind hierbei entscheidend.
Es ist wichtig, stets im Hinterkopf zu behalten, dass alles im Netzwerk funktioniert – vom „Ich“ zum „Wir“. Nur so fühlen sich alle Beteiligten respektiert und wertgeschätzt, immer zum Wohle der Kinder.
Natürlich stellen diese Aspekte das Minimum an Anspruch dar. Es kann jedoch immer wieder Situationen geben, in denen die Fronten verhärtet sind. In solchen Fällen sind gezielte interventive Massnahmen erforderlich. Gerne stehe ich dir zur Verfügung, um deinen individuellen Fall zu begleiten und gemeinsam Lösungen zu finden, die die Zusammenarbeit erleichtern und positiv verändern.
Und seien wir uns eines bewusst: Ohne die Zusammenarbeit und Unterstützung der Eltern verlieren Lehrpersonen das Vertrauen und den Zugang zu den Kindern.
Reflexionsfrage für…
…Lehrpersonen: wie oft trete ich mit den Eltern meiner Schülerinnen und Schüler in Kontakt - was sind jeweils die Beweggründe?
…Eltern: wie spreche ich vor meinem Kinder über die Lehrperson(en)?